Wolfsmanagement muss verbessert werden
• Landesregierung hat Brisanz des Themas immer noch nicht erkannt
• Erneut zwei Verdachtsfälle in Hessen
• Freie Demokraten erwarten Antworten
WIESBADEN – „Neues Jahr, alte Probleme“, ärgert sich Wiebke KNELL, jagd- und forstpolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, angesichts der erneut aktuellen Diskussion über die Verbreitung des Wolfs in Hessen. „Wieder steht der Wolf in zwei Fällen in Verdacht, andere Tiere gerissen zu haben. Das verdeutlicht die Brisanz des Themas, die die Landesregierung noch immer nicht erkannt hat. Zum einen wurden Weidetierhalter bislang nicht ausreichend unterstützt, um ihre Herden wirksam vor Wolfsrissen schützen zu können. Dass die Landesregierung immer höhere Zäune vorschlägt, die der Wolf ohnehin überwinden kann, greift zu kurz. Zum anderen gibt es nach Schilderungen von Betroffenen Probleme, weil manche Risse nicht beprobt werden. In der Folge wird dann auch nicht dokumentiert, wenn ein Wolf für den Riss verantwortlich ist. Risse müssen aber noch am Tag der Meldung untersucht werden, um die Frage nach dem Verursacher-Tier seriös beantworten zu können“, erklärt Knell. „Zwei sesshafte Wölfinnen sind in Hessen bereits nachgewiesen, die Tiere gerissen und Menschen in Angst und Schrecken versetzt haben, weil sie bis in Wohngebiete vorgedrungen sind. Wir Freie Demokraten haben wiederholt darauf hingewiesen, dass mit der Wolfsromantik Schluss sein muss, Problemtiere auch als solche zu benennen und im Ernstfall zu entnehmen sind. Wer als Tierhalter oder Anwohner betroffen ist, fühlt sich von der Landesregierung allein gelassen.“
Knell ergänzt: „Angesichts der jüngsten Verdachtsfälle muss die Landesregierung dringend Antworten liefern, wie sie ihr Wolfsmanagement verbessern will“, fordert Knell. Im Umweltausschuss des Landtags steht in Kürze ein Berichtsantrag (Drs. 20/4095) von Freien Demokraten und SPD auf der Tagesordnung. „Wir erwarten klare Aussagen zur Neuordnung des Wolfsmonitorings sowie zum Schutz von Menschen und Tieren. Es ist höchst unverständlich, dass die bisherigen Vorfälle die grüne Umweltministerin noch nicht zur Abkehr von ihrem romantischen Wolfsbild bewegen konnten.“