Professionelles Wolfsmanagement ist dringender denn je erforderlich

• Ministerin bezieht Betroffene nicht ein
• Stölzinger Wölfin hat erneut Tiere gerissen
• Freie Demokraten fordern, Problemwölfe als solche zu benennen

WIESBADEN – „Die Ministerin informiert nur eine ausgewählte Gruppe und präsentiert
dann auch noch einen schlechten Plan“, kritisiert Wiebke KNELL, jagd- und
landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im
Hessischen Landtag. „Schlechter kann man eigentlich nicht agieren, wenn man das
Vertrauen der Betroffenen gewinnen will.“ Knell nimmt Bezug auf einen Termin,
zu dem Umweltministerin Priska Hinz für den heutigen Freitagnachmittag einige
Weidetierhalter eingeladen hatte, um den Entwurf eines neuen Wolfsmanagement-Plans
vorzustellen. „Leider wurden weder alle Betroffenen eingeladen, noch wurden diese
mit ihren Erfahrungen in die Ausarbeitung des Entwurfs einbezogen. Dass auch die
Opposition im Landtag nicht in Kenntnis gesetzt wird, überrascht da kaum noch.“
Dabei sei ein professionelles Wolfsmanagement dringender denn je erforderlich:
„Gerade erst wurde bekannt, dass die sogenannte Stölzinger Wölfin Ende Juli vier
Schafe und ein Rotwildkalb gerissen hat“, erinnert Knell. „Und auch im Vogelsberg
ist die sogenannte Ulrichsteiner Wölfin sesshaft geworden, die Nutztiere reißt
und durch die sich die Menschen bedroht fühlen, denn die Wölfin dringt ohne Scheu
bis in Wohngebiete vor.“

Allein: „Der heute vorgestellte Wolfsmanagement-Plan ignoriert die Probleme der
Betroffenen vollständig. Keine der vorgestellten Maßnahmen wird Wölfe daran hindern,
weiter Nutztiere zu reißen“, ist Knell überzeugt. Die Freien Demokraten unterstützen
betroffene Tierhalter in deren Forderung, dass die Stölzinger Wölfin und die Ulrichsteiner
Wölfin entnommen werden. „Die Ministerin rät den Tierhaltern aber weiterhin, immer
höhere Zäune zum Schutz ihrer Herden aufzustellen. Abgesehen davon, dass selbst
mittelgroße Hunde die vermeintlich wolfssicheren Zäune problemlos überwinden können,
ist es gar nicht überall praktikabel, einen solchen Zaun zu errichten. Wir fordern daher,
Problemwölfe auch als solche zu benennen und konsequent deren Entnahme anzuordnen“, sagt Knell.