Liberale stehen zur Jagd und zum Eigentum

27.10.2015

Die Überarbeitung der Verordnung zum hessischen Jagdgesetz durch die
schwarz-grüne Landesregierung und die darauf folgenden Proteste der
Jägerschaft nahm die FDP Waldeck-Frankenberg zum Anlass, um sich bei einem
heimischen Jagdpächter über die Auswirkung der geplanten Änderungen zu
informieren.

Der Jagdpächter Hans-Herwig Peter, seit 50 Jahren Jäger und seit 30 Jahren
Jagdpächter, äußert sich über die bevorstehenden Änderungen: „Grundsätzlich
ist die Erneuerung der Jagdverordnung notwendig, denn die bestehenden
Regelungen laufen zum Ende des Jahres aus. Die Erneuerung ist jedoch von
wesentlichen Einschnitten in die Handlungsfreiheit der Jäger geprägt. So
werden Jagdzeiten – insbesondere auf Prädatoren – drastisch gekürzt, was
sich vermutlich schädlich auf die Artenvielfalt auswirken wird. Ebenfalls
sind die Kürzungen teilweise nicht nachvollziehbar, insbesondere die Jagd
auf den Fuchs im Spätwinter ist wildbiologisch absolut sinnvoll und soll
zukünftig verboten sein.“

Heinrich Heidel, stellv. Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag und
Vorsitzender des Verbandes der Jagdgenossenschaften Waldeck-Frankenberg,
äußert Bedenken über die schwarz-grünen Pläne: „Das Jagdrecht ist in
Deutschland seit 1848 an das Eigentum gebunden. Jegliche Aushöhlung und
Beschneidung ist somit ein Eingriff in die Eigentumsrechte der
Grundeigentümer. Davon sind insbesondere im ländlichen Raum viele Menschen
betroffen. Diese Beschneidung von Eigentum durch die Jagdverordnung wollen
wir Freie Demokraten nicht hinnehmen. Seit diesem Zeitpunkt ist die Jagd
auch nicht mehr Privileg für den Adel sondern der breiten Bevölkerung
zugänglich“.

„Als Kommunalpolitiker sehe ich häufig die wertvolle Arbeit die unsere
Jägerinnen und Jäger bei Naturschutz und Hegemaßnahmen leisten“, erklärt der
FDP-Kreisvorsitzende Dieter Schütz. „Wir Freie Demokraten befürchten, dass
die schwarz-grüne Landesregierung in Zeiten von steigenden Wildschäden mit
der neuen Jagdverordnung das Pachten eines Reviers noch uninteressanter
macht. Dies schlägt sich auf die Pachtpreise nieder, was am Ende dazu führt,
dass die Jagdgenossenschaften weniger Geld für Landschaftspflege und Wegebau
zur Verfügung haben und in diesen Bereichen die Ausgaben der Kommunen
steigen. So straft die Landesregierung nicht nur die Jägerschaft, sondern
auch die Kommunalpolitiker, die jeden Cent zweimal herumdrehen müssen“, so
Schütz.

Elias Knell, Ortsvorsitzender der FDP-Frankenberg und ebenfalls Jäger,
ergänzt: „Als Liberale sind wir davon überzeugt, dass Freiheit und
Verantwortung unabdingbar miteinander verbunden sind. Gerade die Jägerinnen
und Jäger, die als einzige Naturschützer auch eine umfassende staatliche
Prüfung ablegen, sind ein Paradebeispiel wie die Freiheit der Jagdausübung
mit der Verantwortungsübernahme für heimische Tierarten und deren
Lebensräume kombiniert wird. Dieses Prinzip der Eigenverantwortlichkeit muss
den Jägerinnen und Jägern weiterhin zuerkannt werden!“

FDP zur JVO - Oktober 2015

von links: Dieter Schütz, Hans-Herwig Peter, Elias Knell, Heinrich Heidel