Kreis-FDP besucht Polizei
„Wie sicher fühlen sich die Menschen im Landkreis und wie sieht die durch Statistik erfassbare Sicherheitslage aus?“ – vor dem Hintergrund dieser Fragestellung besuchten Vertreter der Freien Demokraten die Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg in Korbach.
Polizeidirektor Tino Hentrich gab den Teilnehmern einen Überblick über die jüngst veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2023. „Die bundesweiten Zahlen sorgen natürlich für Diskussionen – wir wollten aber wissen, wie es bei uns vor Ort konkret aussieht“, erklärt Kreisvorsitzender Jochen Rube, „und hier werden wir oft darauf angesprochen, dass sich das Sicherheitsgefühl vieler Menschen verschlechtert hat.“
An die Präsentation der Statistik schloss sich so eine lebhafte Diskussions- und Fragerunde an, bei der auch die Rolle besonders emotionalisierender Delikte wie Körperverletzung, Raub oder Sexualstraftaten sowie die Rolle der (sozialen) Medien in den Mittelpunkt rückte.
„Jeder, der entweder dramatisiert oder verharmlost und sich dafür einzelne Deliktarten isoliert herausgreift, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Wahrheit oft in der Mitte liegt und wir vor allem im landesweiten Vergleich in sehr friedlichen Verhältnissen leben“, so die stellvertretende Kreisvorsitzende Friederike Becker.
Bastian Belz, ebenfalls stellvertretender Kreisvorsitzender, erkundigte sich nach der Personalsituation: „Gibt es genügend Polizisten und was wird getan, um Personal zu gewinnen?“. Hentrich verwies auf in den letzten Jahren 12 neu geschaffene Stellen im Zuge der Gebietsumstrukturierung der Reviere; außerdem sei die Polizei insgesamt als moderner und flexibler Arbeitgeber aufgestellt. Die Situation sei – wie auch in anderen Branchen – angespannt, aber grundsätzlich sei Waldeck-Frankenberg stabil versorgt.
Insgesamt war sich die Runde der Teilnehmer einig, dass viel mehr Wissen über die gute Arbeit der Polizei und vor allem die konkret erfassten Fakten verbreitet werden muss. „Die Fakten sprechen oft eine deutlich entspanntere Sprache, als die Emotionen des subjektiven Sicherheitsempfinden. Wer seriöse Sicherheitspolitik voranbringen will, muss beides gleichwertig ernst nehmen und vor allem dazu ermutigen, sich ein realistisches Bild zu machen. Viele Daten sind öffentlich einsehbar“, schloss Jochen Rube die Runde.