Knell zur Demo der Weidetierhalter

• „Schluss mit Romantik“
• Wolf muss ins Jagdrecht
• Freie Demokraten beantragen zusätzliches Geld

WIESBADEN – „Schluss mit der Wolfsromantik“, fordert Wiebke KNELL,
landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten
im Hessischen Landtag, anlässlich der heutigen Demonstration von Weidetierhaltern
in Wiesbaden. Die Tierhalter sind in die Landeshauptstadt gekommen, weil sie
ihre Tiere und damit auch ihre eigene Existenz bedroht sehen – bedroht durch
die steigende Wolfspopulation. Leider handele die Landesregierung nicht,
sondern schaue nur zu, sagte Knell, die selbst aus dem ländlichen Nordhessen
stammt und als Rednerin bei der Demonstration auftrat. „Politik muss die
Voraussetzungen schaffen, der Lage Herr zu werden. Dafür brauchen wir den
Wolf im Jagdrecht, um Rechtssicherheit beim Abschuss von Problem Wölfen zu
schaffen“, ist Knell überzeugt. Das fordern die Freien Demokraten schon seit
langem. Weidetiere müssten vor dem Wolf geschützt werden, was ein ordentliches
„Wolfsmanagement“ voraussetze. Dazu fordern wir die Einrichtung von geeigneten
Wolfsgebieten in Deutschland.

Knell sagt den Tierhaltern die Unterstützung der Freien Demokraten zu:
„Als erste konkrete Maßnahme habe ich innerhalb der Fraktion bei der
Haushaltsklausurtagung durchsetzen können, dass wir weitere 500.000 Euro
als Förderprogramm zum Schutz vor dem Wolf zur Verfügung stellen wollen“,
kündigte Knell an. Die Haushaltsberatungen im Landtag stehen Ende Januar an.
„Ich bin sehr gespannt, wie sich die Landesregierung zu unserem Antrag
verhalten wird“, sagte Knell. Dass Hessen bundesweit Schlusslicht bei
Herdenschutz und Entschädigungsregelungen sei, sei „eine Folge von geradezu
romantisch verklärter grün-ideologischer Politik“, meint Knell und erinnert
daran, dass Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) Tierhalter im vergangenen
Sommer aufgefordert hatte, Herden mit Elektrozäunen zu sichern. Die Ministerin
hatte damals gesagt, die meisten Nutztiere würden gerissen, wenn eine Weide
nicht fachgerecht gesichert sei. „Diese Aussage empfinde ich als arrogant
gegenüber den Weidetierhaltern, denen das Wohlergehen ihrer Tiere das
Wichtigste ist“, sagte Knell. Zudem seien die 31 Euro pro Hektar, mit dem
der Bau der Zäune unterstützt wird, nur ein Tropfen auf den heißen Stein.