KNELL ZUM SCHUTZ DER WEIDETIERE
• Wolfsschutz darf Schafhaltung nicht gefährden
• Weidetierhalter brauchen Unterstützung
• Realismus statt Romantik
WIESBADEN – „Der Schutz des Wolfes darf nicht die Weidetierhaltung
in Hessen gefährden“, sagt Wiebke KNELL, landwirtschaftspolitische
Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag.
In Hessen werden immer wieder Wölfe gesichtet. „Dass Wölfe hier
längst zum Problem geworden sind, können die Weidetierhalter
bezeugen, deren Tiere von Wölfen gerissen wurden“, sagt Knell.
Einige Halter von Schafen und Ziegen fürchteten gar um ihre
Existenz. Die Freien Demokraten fordern deshalb einen besseren
Schutz für Weidetiere und wollen deren Halter unterstützen, damit
diese wiederum ihre Herden vor Wolfsangriffen schützen können.
Das ist Inhalt eines Antrags der Fraktion, der am Donnerstag im
Landtag zur Diskussion steht. „Wir fordern, die Fördermöglichkeiten
für Weidetierhalter deutlich aufzustocken, zu entbürokratisieren und
auch die Bedürfnisse kleinerer Betriebe im Rahmen der Förderung zu
verbessern“, sagt Knell. Die De-minimis-Regelung, nach der Betriebe
mindestens drei Hektar groß sein müssen, um Unterstützung zu bekommen,
soll aufgehoben und eine Beweislastumkehr nach sächsischem Vorbild
geprüft werden. Zur Erklärung: Derzeit müssen hessische Tierhalter
im Falle eines Falles nachweisen, dass ein Wolf den Schaden verursacht
hat. In Sachsen hingegen wird davon ausgegangen, dass es ein Wolf war.
Die Landesregierung hingegen nehme die Tierhalter offenbar nicht ernst:
Nicht anders sei es zu erklären, dass sich die Tierhalter, die vor
kurzem bereits in Wiesbaden demonstriert hatten, in dieser Woche nach
einem Gespräch im Landwirtschaftsministerium enttäuscht gezeigt haben.
Nach Medienberichten ist ihnen gesagt worden, dass der Haushalt keine
weitere Unterstützung hergebe. „Das ist schon recht abenteuerlich. Der
Haushalt ist noch gar nicht beschlossen, und deshalb können wir als
Parlament diesen natürlich noch ändern“, erklärt die landwirtschafts-
politische Sprecherin. „Wir Freie Demokraten haben dazu einen Antrag
gestellt, der die Mittel zum Schutz vor dem Wolf verdoppeln sollte.
Schwarz-Grün hat diesen ohne jegliche Begründung abgelehnt.“
Zudem appelliert Knell: „Wir müssen der Realität ins Auge sehen, statt
romantischen Träumen nachzuhängen. Mit der Wolfsromantik muss Schluss
sein.“ Daher fordern die Freien Demokraten, dass der Wolf wie andere
Wildtiere behandelt und ins Jagdrecht aufgenommen wird. „Nur so kann
Rechtssicherheit beim Abschuss von Problemwölfen geschaffen werden“,
erklärt Knell.