Knell zu Besuch im Naturwald Lindenhardt

Bildunterschrift: 
 v.l. Mark Harthun, Heinz-Günther Schneider, Wolfgang Lübcke, Heinrich Heidel; Wiebke Knell, Adolf Graf, Jerome Metz
Die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell aus Neukirchen (Schwalm-Eder-Kreis)
 hat im Rahmen ihrer Sommertour durch Nordhessen den Naturwald in der
 Lindenhardt besucht. Eingeladen hatte Wolfgang Lübcke vom NABU-Edertal.
 Von Seiten des Naturschutzbundes kamen auch der Kreisvorsitzende in
 Waldeck-Frankenberg, Heinz-Günther Schneider, sowie Mark Harthun,
 Fachbereichsleiter Naturschutz beim NABU Hessen (Wetzlar). Die
 Forstwirtschaft wurde durch Siegfried Stute, den Revierleiter
 Dodenaus, und Jérôme Metz, der Bereichsleiter Produktion im Forstamt
 Frankenberg, vertreten. Begleitet wurde Knell von ihren FDP-Parteifreunden
 Siegfried Franke, Amadeus Degen, Adolf Graf und dem ehemaligen
 Vizepräsidenten des hessischen Landtags Heinrich Heidel.
Während des Waldbegangs konnten sich die Teilnehmer ein Bild vom Zustand
 des Waldes machen. Nach Windwürfen durch Stürme, dem zu trockenen
 Sommer 2018 und den daraus folgenden Borkenkäferplagen geht es den
 Wäldern leider zunehmend schlechter. Knell, die auch forstpolitische
 Sprecherin der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag ist, forderte dazu:
 „Wir brauchen die verstärkte wissenschaftliche Unterstützung der
 Forstwirtschaft.  Wir müssen den Wald fit für die Zukunft machen,
 um zukünftig Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit besser in
 Einklang zu bringen. Dafür muss erforscht werden, welche Bäume
 besonders witterungsresistent, wirtschaftlich und damit zukunftsfähig
 sind.“ Revierleiter Stute stimmte dem zu und erläuterte anhand eines
 gesunden Douglasienbestandes die Fähigkeiten dieser Baumart, sich
 dem Klimawandel anzupassen: „Ein richtiger Wunderbaum“, so Stute.
Weiterer Schwerpunkt des Rundgangs war das Thema Flächenstilllegungen.
 Der NABU Hessen kritisiert das kleinteilige Stilllegen von Wäldern der
 Hessischen Landesregierung, die auch prozentual nicht dem entspreche,
 was der Naturschutzbund fordere und wirbt stattdessen für große
 Wildnisgebiete mit einem alten Baumbestand, der Lebensraum für
 gefährdete Tiere, Pflanzen und Pilze bieten könne. Knell selbst
 hält wenig von den Plänen der Landesregierung, immer mehr Wald aus
 der Bewirtschaftung rauszunehmen. Sinnvoller erscheine auch ihr
 lieber wenige und dafür größere Flächen als Naturwälder auszuweisen
 anstatt überall kleine Flächen still zu legen. Das käme auch der
 Forstwirtschaft entgegen.
Höhepunkt des Termins war die Entdeckung von seltenen Langohr-
 Fledermäusen, die sich in einem Vogelnistkasten eine Wochenstube
 eingerichtet hatten. Auch Bechsteinfledermäuse kommen hier vor.
 Beide Arten benötigen einen höhlenreichen Wald mit vielen alten
 Bäumen und einem ausreichenden Totholzanteil. Nur sehr selten
 werden Ersatzquartiere wie Nistkästen angenommen. Der NABU
 Battenberg hatte diese aufgehängt, sie werden von Schneider und
 seinen Vereinskollegen regelmäßig kontrolliert. Knell dankte allen
 Beteiligten für die ausgiebigen Erläuterungen. Sie wolle sich dafür
 einsetzen, dass die zuständige Fachministerin halbjährlich zum
 Waldzustand berichten soll. „Nur wer über die Dramatik der zurzeit
 herrschenden Situation ausreichend informiert ist, kann die
 richtigen Weichenstellungen für die Zukunft des heimischen Waldes
 treffen“, so Knell abschließend.