Knell besucht Upländer Bauernmolkerei
Bildunterschrift:
Neu seit Mai: Upländer Weidemilch
v.l. Oliver Stirböck, Wiebke Knell, Karin Artzt-Steinbrink, Tobias Kleinsorge
Die FDP-Landtagsabgeordnete und landwirtschaftspolitische Sprecherin Wiebke Knell
aus Neukirchen (Schwalm-Eder-Kreis) hat im Rahmen ihrer Sommertour die Upländer
Bauernmolkerei in Willingen-Usseln besucht. Begleitet wurde sie von ihrem
Fraktionskollegen, dem europapolitischen Sprecher Oliver Stirböck aus Offenbach.
Geschäftsführerin Karin Artzt-Steinbrink und Prokurist Tobias Kleinsorge stellten
die Molkerei und deren Struktur vor und führten anschließend durchs „Muhseum“, in
dem sich Kinder und Erwachsene über die Verarbeitung von Milch in Vergangenheit
und Gegenwart informieren können
115 Vertragsbauern, von denen 107 Mitglied im wirtschaftlichen Verein sind, der
die Molkerei betreibt, liefern die Milch für die Upländer Produkte. „In vielen
Bereichen war die Upländer Bauernmolkerei als Pionier unterwegs“, berichtete
Artzt-Steinbrink, „so waren wir die Ersten, die den Gentechnikverzicht
erklärten.“ Laut Artzt-Steinbrink zahlt die Upländer Bauernmolkerei den
Landwirten faire Preise. Das Geschäft laufe gut, so dass im nächsten Jahr
mit einem Erweiterungsbau begonnen werden soll. Von der Politik wünschte sich
die Geschäftsführerin ein Überdenken der bisherigen Subventionen an
Landwirte: „Das Motto ´Je mehr Fläche, je mehr Geld` halte ich nicht
für gerecht. Ich wünsche mir, dass ökologische und regionale Aspekte noch
stärker berücksichtigt werden“, so Artzt-Steinbrink. „Es ist erfreulich,
wenn mit regionaler Qualität und fairem Umgang mit den Lieferanten eine
erfolgreiche Geschäftspolitik betrieben werden kann“, erklärten Knell
und Stirböck. Gleichzeitig sicherten sie Artzt-Steinbrink zu, ihre Wünsche
an die liberale Fraktion im EU-Parlament weiterzugeben.
Knell sprach auch das Thema Schulmilch in Hessen an. Obwohl EU-weit bis
zu 7 % Zuckergehalt für Schulgetränke zugelassen sind und diese in Hessen
sogar unter 4 % bei Schoko- oder Vanillemilch liegen, wird die Schulmilch
in Form dieser Milchmischgetränke ab dem neuen Schuljahr nicht mehr
subventioniert. Das hat Hessens Umweltministerin Priska Hinz
(Bündnis 90/Die Grünen) angeordnet. Artzt-Steinbrink äußerte ihr
Unverständnis zu der Zuckerklausel der Landesregierung: „Reine Milch
kommt bei Kindern eben nicht so gut an. Und auch diese enthält Zucker
in Form von Laktose, es ist nun mal ein Naturprodukt.“ Die Upländer
Bauernmolkerei war die einzige hessische Molkerei, die sich noch am E
U-Schulmilchprogramm beteiligt hat. Nun wird aus Usseln aber zukünftig
Schulmilch nur noch außerhalb der Beihilfe angeboten.
Knell ergänzte: „Die Entscheidung der Landesregierung ist bedauerlich.
Weniger für die Molkereien oder Landwirte, da diese sich ohnehin eher
aus Image- als aus wirtschaftlichen Gründen am Schulmilchprogramm beteiligt
haben. Schade ist es vor allem für die Kinder, die nun nicht mehr in den
Genuss von hessischen Milchmischgetränken zu äußerst günstigen Preisen
kommen werden. Dabei ist Milch ein gesundes Lebensmittel und gerade für
Kinder ist es wichtig, sie im Wachstum mit Milch in Kontakt zu bringen
und ihnen in pädagogischer Begleitung den Wert und die gesunden Inhalte
von Milch zu vermitteln.“ Es sei nun zu befürchten, dass wieder mehr zu
zuckerhaltigen Limonaden gegriffen werde als zu gesunden Milchprodukten,
so Knell.