KNELL besucht Biogasanlage Wetekam
Bildunterschrift:
v.l. Heinrich und Stephanie Wetekam, Wiebke Knell,
Karsten Schmal, Oliver Stirböck
Im Rahmen ihrer Sommertour hat sich die nordhessische
FDP-Landtagsabgeordnete und agrarpolitische Sprecherin
Wiebke Knell (Schwalm-Eder-Kreis) zu einem Austausch mit
Vertretern des Bauernverbandes bei der Biogasanlage der
Familie Wetekam in Diemelsee-Vasbeck getroffen. Begleitet
wurde sie vom Sprecher für Digitalisierung und Europa der
FDP-Landtagsfraktion Oliver Stirböck (Offenbach). Der Einladung
gefolgt war auch der Präsident des Hessischen Bauernverbandes
Karsten Schmal sowie Landwirt Martin Leis aus Volkmarsen,
Vorstandsmitglied im Kreisbauernverband Waldeck. Die beiden
FDP-Politiker konnten sich davon überzeugen, wie sehr sich der
Landwirtschaft in den letzten Jahren gewandelt hat. Ob durch
die Änderungen der Düngeverordnung oder die Umstellung auf
Melkrobotern bei Milchviehbetrieben: Überall kommt High-Tech
zum Einsatz, bzw. könnte kommen, sofern die digitale Infrastruktur
den Ansprüchen einer reichen Wirtschaftsnation genügen würde.
„Unterwegs war mehrere Male der Handyempfang komplett weg“
stellte Stirböck bereits auf der Anreise fest. „Das kennen
wir leider zu genüge“ berichtete Heinrich Wetekam, „wie soll
man da die automatische Steuerung von Düngegeräten nutzen,
wenn auf einem Acker mehrfach der Empfang abreißt?“
Knell stimmte Wetekam zu: „Die Chancen, die die Digitalisierung
mit sich bringt, dürfen kein Privileg von Metropolregionen sein.
Die Digitalisierung ermöglicht enorme Fortschritte für die
alltägliche Praxis der Landwirte, den Umweltschutz und das Tierwohl,
aber es mangelt an digitaler Infrastruktur. Auch hier bei uns in
Nordhessen muss es im Ausbau von Breitband und Mobilfunk endlich
vorangehen, damit die Landwirte, aber auch die Vertreter anderer
Wirtschaftszweige im internationalen Wettbewerb auch in Zukunft
bestehen können.“
„Auch die Fernüberwachung unserer Biogasanlagen erfolgt digital“,
erklärten Heinrich Wetekam und Martin Leis. Die Digitalisierung
sorgt für etwas mehr freie Zeit, die der Landwirt aber auch dringend
braucht, um die erforderliche Dokumentation zu erfüllen, die sein
Berufsleben täglich begleitet. Manche Dinge werden allerdings noch
in Papierform abgewickelt, die eigentlich auch mit EDV schneller
gingen. „Wir warten zum Beispiel häufiger darauf, dass die Post,
die schon lange nicht mehr täglich gebracht wird, uns die Vordrucke
für die Geburtspässe unserer Kälber bringt“, so Präsident Schmal.
Ohne diesen Geburtspass können Tiere nicht vermarktet werden.
Bullenkälber, die in der Regel in spezialisierte Mastbetriebe verkauft
werden, dürfen den Hof ohne Pass nicht verlassen. Knell versprach,
sich dafür einzusetzen, dass dieser Vorgang vereinfacht werden kann.
„Ich werde im Landtag anregen, dass diese Dokumente künftig online
runtergeladen werden können, damit der Zeitverlust und der daraus
entstehende wirtschaftliche Schaden reduziert werden.“ Stirböck
werde sie bei diesem Vorhaben unterstützen und selber massiv den
Ausbau der Netzabdeckung im Mobilfunk sowie den längst überfälligen
Breitbandausbau im ländlichen Raum einfordern.