Hessens Schulen sind keine Kulturkampf-Arena
- Schlechtes Zeugnis für den Kultusminister
- Schwarz muss in den Ferien nachsitzen
- Hauptaugenmerk auf Kampf gegen Lehrkräftemangel legen
„Armin folgt dem Unterricht nur bedingt und hat es in seinem ersten Halbjahr versäumt, die ihm gestellten Aufgaben zu erledigen. Er sollte dringend lernen, seinen Äußerungsdrang zu steuern und sich nicht länger dem Kulturkampf hinzugeben“ – so müsste es heute nach Überzeugung der Freien Demokraten im Hessischen Landtag im Zeugnis für Kultusminister Armin Schwarz stehen. „Armin Schwarz ist bislang kein Kultusminister, er ist Kulturkampfminister. Seit seinem Amtsantritt hat er für Blockflötenunterricht geworben, eine unsinnige Gender-Debatte rund um die Abiturprüfungen vom Zaun gebrochen und jetzt auch noch die Bundesjugendspiele hervorgeholt. Zu den Themen, die Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler wirklich interessieren, hat der Minister leider nichts vorgelegt“, kritisiert Fraktionsvorsitzende Wiebke Knell. „Hessens Schulen sind keine Kulturkampf-Arena. Sie sind Bildungsstätten. Schulpolitik muss deshalb seriös und ernsthaft betrieben werden. Wir erwarten, dass der Minister sich jetzt nicht in die Ferien verabschiedet, sondern nachsitzt.“ Das Hauptaugenmerk müsse nun auf dem Kampf gegen den Lehrkräftemangel liegen. „Es sollte den Minister alarmieren, dass der Beruf offenbar nicht mehr attraktiv genug ist. Das heißt zum einen, junge Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr arbeitslos in die Sommerferien zu schicken sowie für Interessierte Programme zur Nachqualifizierung für den Quereinstieg als Lehrkraft anzubieten. Das heißt aber vor allem auch, ernst zu nehmen, was den Lehrerberuf schwermacht, und gegenzusteuern“, fordert Knell. „Ein besorgniserregendes Beispiel ist die Gewalt gegen Lehrkräfte. Wenn laut Deutschem Schulbarometer 47 Prozent der Lehrkräfte angeben, dass es an ihren Schulen Probleme mit körperlicher oder psychischer Gewalt gibt, dann muss das ein Alarmsignal sein. Dann reichen Unterstützungsangebote durch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie oft nicht aus.“