Hessen muss Schlachtkapazitäten ausweiten

• Zahl der Schlachtbetriebe ist gesunken
• Lebensmittel regional produzieren statt Tiere ins Ausland bringen
• Freie Demokraten fragen nach Maßnahmen der Landesregierung

WIESBADEN – „Hessen braucht mehr Schlachtkapazitäten“, sagt Wiebke KNELL,
umwelt- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Fraktion der
Freien Demokraten im Hessischen Landtag. „Die Politik muss dafür sorgen,
dass noch vorhandene Kapazitäten erhalten bleiben und neue geschaffen
werden.“ Dass das dringend erforderlich ist, zeige die jüngste Entwicklung
im Zusammenhang mit dem Fall Tönnies. „Gerade kleine Betriebe mussten in
der Vergangenheit aufgeben, weil sich das Geschäft auf große Betriebe wie
Tönnies konzentrierte. Nun ist die Situation eingetreten, dass hessische
Landwirte ihre Tiere schwer auf den Markt bringen können und die Preise
sinken“, stellt Knell fest.

Schweine müssten häufig in andere Bundesländer gebracht werden. „Das ist
sowohl in ökologischer Hinsicht als auch unter Tierschutz-Gesichtspunkten
schlecht“, sagt Knell und ergänzt: „Eine Verlagerung der Kapazitäten ins
Ausland muss vermieden werden. Wir sprechen uns ganz klar für eine regionale
Lebensmittelproduktion aus.“

„Ob die von Umweltministerin Priska Hinz angeführte Marktstrukturförderung
dazu beiträgt, die Kapazitäten zu erhöhen, ist aus unserer Sicht nicht klar.
Auch wohin das Geld fließt, hat die Ministerin bislang nicht dargelegt“,
sagt Knell. Die Freien Demokraten im Hessischen Landtag stellen daher eine
Anfrage. Knell erklärt: „Wir wollen nicht nur wissen, wofür die Fördermittel
ausgegeben werden. Wir fragen auch, welche konkreten Maßnahmen die
Landesregierung verfolgt, um einem weiteren Abbau von Schlachtkapazitäten
in Hessen entgegenzuwirken, und welche weiteren Fördermöglichkeiten es seitens
des Landes für den Erhalt und den Ausbau von Schlachtkapazitäten in Hessen gibt.“