Druck der Opposition rettet wichtige Jagdzeiten für Feldhase und Rebhuhn
- Neue Jagdverordnung tritt morgen in Kraft
- SPD und FDP kritisieren intransparentes Vorgehen von Schwarz-Grün
- Hegegemeinschaften werden unnötig geschwächt
Die jagdpolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten und der jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiebke KNELL und Heinz LOTZ, sehen in der heute von der Landesregierung vorgelegten neuen Jagdverordnung auch ein Ergebnis ihrer hartnäckigen Oppositionsarbeit. „Die zuständige Ministerin Priska Hinz wollte die Jagd auf Feldhase und Rebhuhn ganzjährig verbieten. Entsprechend war der erste Entwurf der neuen Verordnung formuliert. Dass das noch abgewehrt werden konnte und es weiter Jagdzeiten für Feldhase und Rebhuhn gibt, ist allein dem massiven Widerstand aus der Jägerschaft sowie dem Druck der Opposition zu verdanken“, erklären Knell und Lotz.
„Höchst kritisch bleibt aber das Vorgehen von Schwarz-Grün. Obwohl es bereits am ersten Verordnungsentwurf massive Kritik seitens der Verbände gegeben hatte und offenkundig Redebedarf bestand, war die Frist zur Abgabe einer Stellungnahme sehr kurz“, kritisiert Knell. „Wieder einmal hat sich die Landesregierung für ein intransparentes Verfahren entschieden und eine mündliche Anhörung im Fachausschuss abgelehnt. Stattdessen hat das Ministerium mehrere Wochen streng geheim an einer Verordnung gearbeitet, die heute veröffentlicht wurde und morgen in Kraft tritt. Das ist kein guter Stil.“ Auch inhaltlich bleiben nach Überzeugung von SPD und Freien Demokraten noch Kritikpunkte. Heinz Lotz erklärt dazu: „Die getroffenen Regelungen schwächen die Hegegemeinschaften, deren Aufgabe die Koordination von Hegemaßnahmen und Abschussplänen ist, sowohl in ihren Rechten als auch in ihrer täglichen Arbeit. Diese Schwächung reiht sich in vorherige Entscheidungen des Ministeriums ein. So wurde zum Beispiel schon vor geraumer Zeit die bis dahin pauschalisierte Förderung der Hegegemeinschaften abgeschafft. Da die Kosten aber in erster Linie aus unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit bestehen, fällt die Förderung nun größtenteils weg. Aufgabe des Ministeriums wäre es aber, die Hegegemeinschaften zu stärken und nicht zu schwächen. Für uns ist mit der Veröffentlichung der neuen Jagdverordnung das Thema noch nicht beendet. Wir werden gemeinsam den Dialog mit allen Beteiligten über die Jagdverordnung, aber auch über das Hessische Jagdgesetz insgesamt, fortsetzen.“