Corona-Lockerungen: Knell wünscht sich mehr regionale Berücksichtigung
Wiebke Knell, Sprecherin für den ländlichen Raum der FDP-Fraktion im
Hessischen Landtag, fordert spezifische Lösungen für den Corona-Exit
im ländlichen Raum.
Im Gegensatz zu Ballungsräumen haben die Einzelhändler im ländlichen Raum
keine Großstädte als Einzugsgebiet. Mittelzentren mit maximal 25.000 Einwohnern
sind hier die Regel. Trotzdem gibt es auch dort Geschäfte, die eine
Verkaufsfläche von mehr als 800 m² haben. Diese dürfen nach den Vereinbarungen
zwischen Bund und Land nicht wieder in den Geschäftsbetrieb zurückkommen.
„Jeder dieser Händler ist eine Bereicherung für die örtliche Infrastruktur“,
betont Knell. „Die Händler vor Ort kämpfen schon lange gegen den Internethandel
und momentan geht vielen langsam die Puste aus“, stellt Knell fest. Auf der
anderen Seite zählen Riesen wie Amazon oder Zalando zu den Krisengewinnern.
Deswegen wünscht sich Knell eine individuellere Betrachtung der Handelsstrukturen
vor Ort. Maßstab könnte die Klassifizierung aus den Regionalplänen sein, die
festlegen, welche Ort als Mittel- oder Oberzentren gelten.
„Als Liberale wünsche ich mir eine vielfältige Handelsstruktur vor Ort. Deswegen
sollte die Landesregierung ihre starren Grenzen überdenken“, resümiert Knell.
Natürlich stehe auch bei der Öffnung der größeren Läden die Gesundheit der Menschen
an oberster Stelle, jedoch könnten die Unternehmen die Abstands- und Hygieneregeln
mindestens genauso gewährleisten wie Supermärkte und kleinere Läden.